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Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Das Bienwald Bienchen im Ziel des Bienwald Marathons 2007 in Kandel

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Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007 -   Bericht von  Thomas Schmidtkonz

Ein Genussläufer auf Abwegen oder wie eine Genussläufer auch mal schnell laufen wollte

Bilder von Gaby und Thomas Schmidtkonz

Teil 3: Mein Lauf

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Aber erst einmal genieße ich die Freuden eines Marathonläufers auf den ersten so wunderbar leichten Kilometern. Eine Kilometermarke folgt der nächsten - fast wie im Flug.

Kann Marathonlaufen so leicht sein?

Was sollen all diese idiotischen Trainingspläne, Leistungsdiagnostik, Blutwerte, spartanische Ernährung, der Ratschlag die ersten Kilometer verhalten  anzugehen  etc., etc? Wie gut, dass ich all diese gut gemeinten Ratschläge, diesen Ballast, der nur belastet, in den Wind geschlagen habe!  Ich habe kaum trainiert, eine Erkältung war im Anflug und ist nun plötzlich vergessen, ich habe mich Völlereien hingegeben und habe das Leben gelebt. Trotz alledem es läuft! Ich bin der King! Ich fliege. Ich jubiliere!

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Im Hintergrund das Läuferfeld auf dem ersten Kilometer

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Wir laufen mittlerweile an offenen Feldern vorbei. Wie gut, dass sich momentan kaum ein Lüftchen rührt. So wird mein Laufelan nicht gebremst.
Die Kilometermarke 5 rauscht nach 23:37 Minuten vorbei. Das wäre für mich selbst bei einem 10 Kilometerwettkampf recht flott!

Mittlerweile laufen wir durch Minfeld, wo wir auch auf die erste Verpflegungsstelle treffen. Die Sonne scheint und es wird für die Jahreszeit recht warm werden. Also heißt es nun von Anfang an trinken. Ich fasse einen Becher Wasser und spüle damit ein Power Gel hinunter, damit meine Brennstoffzellen die nötige Energie erhalten und flugs geht es weiter.

Wir laufen nun wieder über eine offene Landschaft. Wo ist denn der groß angekündigte Urwald?
Immer noch passieren wir ein liebliches Kulturland. Dabei biegen wir von der Straße auf einen hübschen Fahrweg ab. Zahlreiche Bäche durchziehen hier die Landschaft. Aber in welche Richtung fließt denn dieser Bach? Gerne wüsste ich, laufen wir nun leicht bergan oder bergab? Das Wasser steht aber förmlich, also muss es hier in der Tat sehr flach sein.

Endlich erreichen wir den Rand des großen Urwalds. Als wir ihn ihn abtauchen spüre ich die angenehm kühle Waldluft. Dabei genieße ich den Frühlingsgesang der Vögel. Um wie viel schöner ist dieser als der laute Sound einer zweitklassigen Straßenband am Streckenrand?

Bei einer scharfen Rechtskurve mitten im Wald, haben sich zahlreiche Schlachtenbummler aufgestellt, die uns kräftig anfeuern. Da kommt ja glatt noch Stadtmarathonstimmung auf!

Schnell lassen wir dieses Zuschauerknäuel hinter uns und tauchen auf einer ewig langen Gerade immer tiefer in den Bienwald ab. Leider sind die Wildkatzen wohl gerade heute noch tiefer abgetaucht. Da hier schon bald die Wende der Halbmarathonläufer folgt, kann ich zwar keine seltene Waldfauna bestaunen, jedoch die im Formel 1 - Tempo entgegenkommende Halbmarathonelite.

Mensch, den Läufer vor mir den kenne ich doch! Das ist Anton Lautner, der wie ich so oft fotografierend als Laufberichterstatter läuft. Nur heute gebe ich alles und fotografiere nicht, während er hier etwas herumhopst, Fotopausen einlegt und wieder ein Stückchen weiter läuft. Das macht er alles so locker! Anton gib mir doch etwas von deinem Lauftalent ab!

Bei der Marathonwende habe ich ihn ungesehen fast erreicht und will ihn schon stolz mit den Worten begrüßen: "Anton, da schaust Du aber wie schnell ich heute bin!". Da legt er plötzlich den Turbogang ein und rennt von dannen.  Sollte ich langsamer geworden sein? Nein, ich laufe weiterhin wie ein Uhrwerk. KM 11 in 4:46, KM 12 in 4:46, KM 13 in 4:46 ... :-) Wow, bin ich gut drauf!

Wem die Stunde schlägt

Kurz vor Schaidt begrüßt uns die einzige Musikband auf der Strecke mit einigen Zuschauern. Wir verlassen nun den Wald und laufen in der prallen Sonne. Das scheint mir nicht zu bekommen. Plötzlich passiere ich KM 18 mit dem bisherigen Laufgefühl nicht in 4:46 sondern in 4:58. Dabei fängt meine Lunge etwas das Meckern an. Es scheint Ozon in der Luft zu sein! Ich bin dagegen hoch empfindlich. So ein Mist!

Ein gutes Stück hinter der Wende kommt mir Olaf entgegengelaufen und fragt mich erstaunt, was ich denn so weit vorne suchen würde. Gerne hätte ich sicherlich zu seiner Freude geantwortet: Weil ich Trainingspläne missachtet habe! Aber leider fehlt mir die Zeit zu antworten.

Jedenfalls baut mich Olafs Hochachtung auf. Außerdem sind wir wieder im Wald, wo mich die Sonne weniger plagt.

Nach 1:41:07 erreiche ich die Halbmarathonmarke. Ich weiß, dass es nun ernst wird. Wird der Zeitpuffer nach dem alarmierenden Signal ab KM 18 ausreichen noch das erstrebte Ziel einer Zeit unter 3:31:00 zu erreichen? Dazu müsste ich die zweite Hälfte in einem Schnitt von 5:13 - 5:14 laufen.
KM 22 passiere ich nach 5:02 und KM 23 nach 5:01. Uff noch alles im grünen Bereich! Aber die Lunge diese alte Meckertante lehnt sich schon wieder auf. Auch machen sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar.  KM 24 laufe ich mit Mühe in 5:09 und den nächsten KM 25 gleich nochmals mit noch mehr Mühe wieder in 5:09. Mit 2:01:03 stelle ich immerhin einen neuen persönlichen 25 KM Rekord auf, aber was hilft mir das auf den endlosen verbleibenden 17 km?

Wie ein Laufstreber strenge ich mich auf dem nächsten Kilometer besonders an.
Aber alles für die Bienwalder Wildkatz! Mit Entsetzen passiere ich die KM Marke 26 in 5:28. Die Kilometerabstände haben bis jetzt alle gestimmt. Daran kann es nicht liegen! Ich erleide stattdessen gerade einen katastrophalen und wohl irreversiblen Leistungseinbruch. Hier hilft auch keine mentale Stärke mehr. Ich muss vor den Tatsachen kapitulieren oder alles auf eine Karte setzen und mich mit hohem Risiko 1 1/2 Stunden quälen. Das ist mir aber als Genussläufer die Sache nicht wert.
Also entscheide ich mich für den ersten, bequemeren Weg, der denn heißt: Es geht um nichts mehr, also laufe ich den Rest einfach möglichst locker im Wohlfühltempo durch.

Ohne mein Gewissen wegen meinem missratenen Training und missachteter Ratschläge in den Wochen zuvor zu quälen, jogge ich nun nach diesem Motto weiter. Dabei überholt mich nun ein Läufer nach dem anderen. Das muss mein beleidigtes Ego wohl oder übel wegstecken.
Auffallend ist hier das erstaunlich hohe Niveau der teilnehmenden Läufer. Geher jenseits der 30 Kilometermarke sehe ich hier so gut wie nicht.
Bei der magischen 30 er Marke werde ich auch förmlich vom 3:30 Zugläufer durchgereicht, vor dem ich lange Zeit einen großen Vorsprung hatte. Ich versuche gleich gar nicht noch ein Stück mit dieser Laufgruppe mitzuhalten. Es hätte ja doch keinen Sinn.

Trotzdem erlebe ich nochmals zwischen KM 28  und 31 so was wie ein kleines Zwischenhoch bevor ich jenseits der 32 KM Marke endgültig in den Hades abstürze. Wieder nörgelt die Lunge. Ich kann nur noch mit Müh und Not ein 6:00 - Tempo halten.
Ab KM 36 übersteige ich dann sogar diese Marke. Es geht nun wirklich mit mir steil bergab. Bald werde ich nur noch wie eine Schnecke dahin kriechen! Ich blicke ängstlich zurück. Wann wird mich Olaf einholen, der mir jüngst wegen meinem Renntempo noch so erstaunt zugewunken hat?

Wir laufen nun wieder in der offenen Landschaft. Die Sonne prellt herunter, produziert munter Ozon und auch der Wind lehnt sich nun gegen uns auf.
KM 39 in 6:20! Wenigstens hat dieses Trauerspiel nun bald ein Ende!

Ich sehe schon die Endzeit 3:45 gefährdet, als ich KM 40 in 6:43 passiere.
Aber nun ist der Tiefpunkt überwunden! Mich holt ein Läufer ein, der nicht wesentlich schneller als ich läuft. Da hänge ich mich dran! Das Experiment klappt. KM 41 in der berauschenden Zeit von 6:24. Immerhin fast 20 Sekunden schneller als der vorherige Kilometer.

Da winkt mir doch schon Anton entgegen! Gleich werden wir ins Stadion abbiegen!

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Hier fotografiert mich Anton Lautner kurz vor dem Einlauf ins Stadion.

Im Stadion setze ich eine fröhliche Miene auf und setze zum Endspurt an. Jetzt folgt die symbolische Rache an alle, die mich zuvor überholt haben! Es gelingt mir nämlich noch auf der Zielgeraden drei oder vier Mitstreiter zu überholen.

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Auf den letzten Metern im Stadion

Vor Laufglück strahlend überfliege ich die Ziellinie. Ist doch egal, welche Zeit man bei einem Marathon läuft, der Weg und das Lauferlebnis dabei sind das Ziel!

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Hier fliege ich ins Ziel! (Foto: Anton Lautner).

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Glücklich im Ziel nach 3 Stunden und 42 Minuten Laufspaß

Im Ziel treffe ich neben meiner lieben Frau Gaby zahlreiche weitere Bekannte. Viele konnten heute neue Bestzeiten laufen. Aber auch bei allen anderen sieht man nur glückliche Gesichter. So ein Marathon ist doch immer ein tolles Erlebnis!

Zum Abschied posiere ich noch neben dem Bienwald - Bienchen fürs virtuelle Fotoalbum.

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Das Bienwald Bienchen

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Die Siegerehrung

Zum Abschluss wohnen wir noch bei leckerem Kuchen der Siegerehrung bei und lassen so den herrlichen Lauftag ausklingen, bevor wir zu unserem Hotel in den Weinbergen zurückfahren, wo es so oder so noch abends was zu feiern gibt ...

Bienwald - Marathon Kandel am 11.3.2007

Bei Kaffee und Kuchen lassen wir einen schönen Lauftag ausklingen

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