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laufspass.com -  Gondoevent vom 01. - 02.08.2009 am 18.07.2009 - Laufbericht von Norman Bücher

42,195 km mal 2 – Der Erlebnismarathon im Doppelpack

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Gondo Event 2009
Aufstieg zum Bistinenpass beim Gondo Event 2009

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42,195 mal 2 – Der Erlebnismarathon im Doppelpack - Das Gondo Event

Von Norman Bücher

Es gibt heutzutage zahlreiche Citymarathons, Marathonläufe in der Natur und auch Bergläufe über 42,195 Kilometer. Doch wie viele Läufer haben schon einmal einen Doppelmarathon bestritten? Zwei Marathons an einem Wochenende. Jeder mit knapp 2.000 Höhenmetern. Das ganze in einer atemberaubenden Berglandschaft, eingebettet in eine familiäre Atmosphäre und toller Organisation. Das kann man beim Gondo Event erleben.

Wo genau liegt eigentlich Gondo?
Gondo ist ein 100 Einwohner Dorf im Schweizer Wallis an der Grenze zu Italien. Am 14. Oktober 2000 wurde es von einem Erdrutsch fast zur Hälfte zerstört. 13 Einwohner ließen dabei ihr Leben. Mit dem ersten Gondo Event im Jahr 2002, das unter dem Motto „Gondo soll wieder leben“ stand, feierte man das erste Fest nach dieser Katastrophe. Im Jahr 2006 erweiterten die Organisatoren die tägliche Laufdistanz auf 42,195 Kilometer und landeten damit einen Volltreffer. Auf Anhieb konnte die Teilnehmerzahl fast verdoppelt werden und erreichte in diesem Jahr einen weiteren Rekord: 130 Läufer gingen beim Doppelmarathon an den Start. Daneben gab es noch zwei weitere Disziplinen im Angebot: das Gondo Running über 28 Kilometer und Nordic Walking über dieselbe Distanz.

Die Strecke führte am ersten Tag von Gondo (885 Meter) über Simplon-Dorf, den Simplonpass (2.006 Meter), den Bistinenpass (2.417 Meter), die Saltinaschlucht nach Ried-Brig (918 Meter). Am Folgetag ging es wieder zurück nach Gondo. Bis auf ganz wenige Abschnitte verlief der Kurs auf schmalen Pfaden durch Wälder, Wiesen und Almen. Das Angebot reichte vom romantischen Wiesenweg, knorrigen Wurzelpfad, felsigen Steilhang, senkrechten Abhang bis zur erfrischenden Bachdurchquerung. Die Landschaft war atemberaubend. Tiefe Schluchten, wilde Wasserfälle, uralte Steinhäuser, grüne Weideflächen und schattige Fichtenwälder wechselten sich ab. Blumen blühten in leuchtenden Farben am Wegesrand. Der Erlebnischarakter bei diesem Lauf kam klar zum Vorschein.

Kurz nach dem Start in Gondo verließ man die breite und bequeme Verkehrsstraße und ging über auf die für diesen Lauf charakteristischen Trailpfade. Ein geschichtsträchtiges Bauwerk wartete wenig später auf die Läufer. Ein in den Fels gesprengtes Fort aus dem 2. Weltkrieg galt es zu durchlaufen. Die engen Gänge waren nur spärlich beleuchtet. Wasser tropfte von der Decke und sorgte für eine kurze Erfrischung. Alle fünf bis acht Kilometer wartete ein Verpflegungspunkt auf die Läufer, die ein großzügiges Angebot an Essen und Getränken bereitstellten. Bei Kilometer 15 passierten die Läufer das „Alte Spittel“, das Jodok von Stockalper im Jahr 1650 erbauen ließ. Im Hintergrund präsentierten sich die majestätisch wirkenden Berge. Über Almwiesen schlängelte sich der Weg langsam bergauf, bis der Bistinenpass erreicht war, der höchste Punkt des gesamten Laufs. Hier oben auf 2.417 Meter fand man noch einzelne Schneefelder. Bei strahlendem Sonnenschein und blauen Himmel konnte man die umliegenden Berge mit ihren schneebedeckten Gipfeln ausmachen. Der Ausblick war grandios. Den weiteren Streckenverlauf dominierte nun das Bergablaufen. Moderate Wanderwege wechselten sich mit steilen und unwegsamen Pfaden ab. Besonders an den sehr steilen Bergabpassagen zur Saltinaschlucht war höchste Konzentration gefordert. Einige Läufer hatten ihre Stöcke dabei, um ihre Muskeln und den passiven Bewegungsapparat vor diesen starken Belastungen etwas zu schützen. Eine Tradition bei diesem Lauf ist die Durchquerung eines Flusses in der Saltinaschlucht kurz vor dem Ziel des ersten Tages. Das Unwetter, das seinerzeit die Katastrophe in Gondo verursachte, riss auch die Brücke über dem Fluss mit sich. Zum Gedenken daran muss jeder Läufer durch das kalte Wasser marschieren. Da in diesem Jahr aber die Strömung des Flusses zu stark war, wurde erstmals über die wieder aufgebaute Brücke gelaufen.

Eine weitere Besonderheit bei diesem Event stellen die Zivilschutzbunker dar, in der ein Großteil der Läufer übernachtete. Diese Form der Unterbringung trug sicherlich zu dem guten Gemeinschaftsgefühl bei, das bei diesem Lauf vorherrschte. Man erhielt einen intensiveren Kontakt zu seinen Mitläufern als bei den doch eher anonymen Citymarathons. Insbesondere die persönlichen Lebensgeschichten, der Austausch von Erfahrungen und das gemütliche Beisammensitzen trugen zum besonderen Flair dieser Veranstaltung bei. Ob beim gemeinsamen Frühstück, beim Einrichten des Schlaflagers oder beim kollektiven Abendessen - das Gemeinschaftsgefühl war allgegenwärtig. Eine bekannte Ultraläuferin brachte es auf den Punkt: „Wir sind hier wie eine große Familie“.

Der zweite Tag startete mit einem tollen Frühstücksbuffet, das für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Startgeld enthalten war. In der Turnhalle in Brig-Ried erhielt man fast alles, was das Läuferherz begehrte: verschiedene Brotsorten, Croissants, Wurst und Käse, Marmeladen, Joghurts und nicht zu vergessen das leckere Obstbuffet.

Die Strecke am zweiten Tag wies einen ähnlich spektakulären Verlauf auf wie auf der ersten Etappe. Nachdem die engen Gassen von Brig-Ried passiert waren, führte der Pfad steil über Wiesen und Wälder den Hang hinauf. Gut 400 Höhenmeter galt es auf den ersten vier Kilometern zu bewältigen. Rechts des Weges bekam man einen herrlichen Blick in die tiefe Saltinaschlucht. Ein weiterer optischer Höhepunkt war die S-förmige Ganterbrücke, die mit ihren 678 Metern Länge den gleichnamigen Fluss überspannt.
Immer wieder boten sich eindrucksvolle Ausblicke auf die Umgebung. Das satte Grün der Wiesen, das klare Wasser der vorbei fließenden Bäche und die bunten Farben der Blumen ließen das Läuferherz höher schlagen. Dass es sich um einen Lauf in den Bergen handelte, bekam man am zweiten Tag auch wettertechnisch zu spüren. Heftige Regenfälle und Gewitter setzten ein und hatten zur Folge, dass der Lauf ab Kilometer 28 abgebrochen wurde. Zu gefährlich wäre ein Bergablaufen von Furggu nach Gondo gewesen. Doch die verkürzte Strecke tat der guten Laune der Läufer keinen Abbruch. Belohnt wurde jeder Athlet mit einem Sachpreis bei der anschließenden Siegerehrung.

Fazit:
Wem der Rummel eines Citymarathons zu stressig ist, wer die Schönheiten der Natur genießen möchte und eine neue sportliche Herausforderung sucht, der ist beim Gondo Event gut aufgehoben. Die atemberaubende Landschaft, das anspruchsvolle Profil und die familiäre Atmosphäre machen die Besonderheit dieses Doppelmarathons aus.

Mehr zu Norman Bücher, seinen Läufen und Vorträgen unter www.norman-buecher.de

Gondo Event 2009
Aufstieg zum Bistinenpass
Gondo Event 2009
Typische Wege beim Gondo Event 
Gondo Event 2009
Am Bistinenpass
Gondo Event 2009
Saltinaschlucht am zweiten Tag
Gondo Event 2009
Ganterbrücke

Links

Offizielle Internetseite des Gondo Events

 

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