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1. UTHAM UltraTrailHammerAmMaindreieck vom 02.03 -03.03.2013 - GPS und endlich Sonne - Bildbericht und Film von Günter Kromer

Teil 2

E-Mail - an Günter

Weitere Laufberichte

Mehr über den Autoren Günter Kromer

 

Utham UltraTrailHammer 2013

Die Nacht bricht ein beim UTHAM 2013

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Über Weinberge laufen wir auf Himmelstadt zu, wo wir dann den Main überqueren. 

Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Die Wasserstelle beim Marienbrunnen und die kleine Verpflegungsstelle in Retzstadt haben wir verpasst. Nun bin ich umso mehr froh, dass ich endlich Himmelstadt erreiche, wo es wieder Verpflegung geben soll. Doch nirgends entdecke ich einen brauchbaren Hinweis, wo diese sein könnte. Eine Weile irre ich durch den gar nicht himmlischen Ort, dann gebe ich auf. Ganz oben, am anderen Ortsrand, treffe ich wieder auf die anderen Läufer unserer Gruppe. Auch sie fanden die VP nicht, hören aber bei einem Telefonat mit Didi, dass er jetzt erst auf dem Weg nach Himmelstadt sei. Am späten Abend erfahren wir dann aber, dass dort wohl doch bereits irgendwo unten eine Not-VP auf uns wartete.
Nun bleibt uns nichts anderes übrig, als in einem der umliegenden Wohnhäuser Trinkwasser zu schnorren, denn inzwischen sind wir schon ordentlich ausgetrocknet. Etwas zu essen wäre eigentlich auch ganz nett gewesen. Egal, so etwas kann Ultratrailer kaum aus der Bahn werfen. Hätten nicht so viele Helfer kurzfristig abgesagt, dann würde jetzt in Heiligenstadt eine komplette Verpflegungsstelle stehen.
Heute bin ich froh, dass ich seit einer Woche stärkere Gläser in meiner Brille habe. Damit kann ich nun auch weit in der Ferne hängende Flatterbänder erkennen, die andere Läufer gar nicht sehen. Tolles Gefühl, endlich wieder gute Fernsicht zu haben! Doch als ich mich unterwegs kurz hinsetze um ein Shirt auszuziehen, setze ich mich anschließend auf die Brille. Total verbogen! Jetzt muss ich extrem vorsichtig die Bügel und das Gestell wieder halbwegs in eine passende Form bringen. Wenn einer der Bügel bricht, dann ist das Rennen für mich vorbei. Ohne Brille erkenne ich zu wenig. Es gelingt! Sie sitzt zwar schief auf der Nase und drückt hinter den Ohren, aber sie funktioniert. 
Utham UltraTrailHammer 2013
Nun folgt ein Streckenabschnitt, über den Didi und Georg besonders glücklich sind. Bei Didi weiß ich ja, dass er meine Vorliebe für unebene, schlammige Schweinetrails teilt, und daher überrascht mich nicht, dass wir nun einige Kilometer weit über „Wege“ stapfen, auf die sich kein normaler Wanderer oder Läufer begeben würde. Sehr unebener Untergrund, oft recht nass, manchmal rutschig, immer wieder liegen Äste auf dem Boden, manchmal garniert mit Schnee – so gefällt es mir! 
 
 
Um alle Zweifel, ob dies wirklich unsere Strecke ist, zu beseitigen, haben Didi und Georg hier auch haufenweise grüne Pfeile an die Bäume gesprüht. Dies konnte natürlich nicht ohne Folgen bleiben, denn so etwas gefällt den Waldarbeitern nicht. Innerhalb der nächsten drei Wochen müssen die Pfeile wieder beseitigt werden. Unterwegs treffe ich auch einen wie aus dem Bilderbuch aussehenden Förster, der mich fragt, ob ich wisse, wer die Flatterbänder mit Alufolie (für die Nacht) aufgehängt hat. Ich erkläre ihm, dass diese in den nächsten Tagen wieder abgehängt werden. Aber diese Arbeit hat er vermutlich schon an einigen Stellen selbst erledigt, denn kurz darauf zeigt mein GPS zwar an, dass wir exakt auf dem Track laufen, aber für einige Zeit sehen wir nirgends mehr Bändel.
Didi und vor allem Georg hängten in den letzten drei Wochen mehr als drei Kilometer Flatterband in die Bäume, aber jetzt liegen unter anderem in einem Mülleimer an einem Parkplatz gleich haufenweise dieser Markierungen, manche andere wurden einfach nur abgerissen und auf den Boden geworfen. Sabotage!
Doch das Schöne an nicht ganz vollständigen Wegmarkierungen sind die Glücksgefühle, die man erlebt, wenn man endlich wieder ein Zeichen findet. Dieses Erlebnis ist unbezahlbar. Solche Emotionen bleiben Stadtmarathonis auf ewig verwehrt.
Inzwischen bin ich mangels Verpflegungsstelle deutlich unterzuckert, aber auch wegen Salzmangel fühle ich mich schlapp. Zum Glück habe ich im Rucksack noch genügend Notproviant, den ich für solche Situationen bei jedem Wettkampf als Reserve einplane. Daher setze ich mich nun auf einen Baumstamm und lasse die anderen alleine weiter laufen.
Nach Verzehr von Nüssen, Trockenobst, einem Gel und Salztabletten geht es mir bald wieder richtig gut. Die Zeit, die ich bei der Pause verloren habe, hole ich nun durch flottere Geschwindigkeit schnell wieder auf, und bald hole ich die anderen wieder ein. 
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Geröll- oder Felsentrails findet man beim UTHAM keine. Dafür ab und zu Schlamm in Massen. Durch den Schnee wirkt die Landschaft schöner, aber er kostet auch viel Kraft. Auch die von dem Tauwetter der letzten Tage extrem aufgeweichten Waldwege sind heute anstrengender als die meiste Zeit des Jahres. Ich bin sicher, dass an einem trockenen Frühsommertag die 66 km eine Stunde schneller gelaufen werden können.
Es gibt genügend Läufe, bei denen man sich problemlos stundenlang von Markierung zu Markierung bewegt. Heute dagegen wird auch Konzentration und Orientierung gefordert, was dem Lauf mehr Abenteuercharakter verleiht. Ich sage ohnehin schon lange, dass die Zukunft der Einladungsläufe den reinen GPS-Events ohne aufwändige Markierungen gehört, und das finde ich auch gut so. Falls ich irgendwann meine Pläne zu einem eigenen Trailrennen (vermutlich im verschneiten Schwarzwald) umsetze, wird es dort auch nur Karten und GPS geben.
Nach 44 km und 7,5 Stunden ohne Verpflegungsstelle, aber auch ohne Laden oder Tankstelle, wo man etwas einkaufen könnte, sind wir froh, dass wir uns nun der großen VP mit den Drop-Bags nähern.  
Utham UltraTrailHammer 2013
Doch ganz ungeplant und für Didi und Georg auch völlig überraschend entwickelt sich die „geheime Position“ dieser Verpflegungsstelle zum besten Running Gag des Tages. Einfach genial! Wenn es Absicht gewesen wäre, dann hätte man ihnen dazu gratulieren müssen, doch auch so ist es rückblickend betrachtet eine originelle Nummer. Wir wussten von Anfang an, dass die große VP beim Sportplatz in Leinach ist. Prima, sollte man ja eigentlich nicht übersehen können! Doch wenn man auf der richtigen Route von den Hügeln hinab in Richtung Leinach läuft, sieht man vor sich zuerst einen anderen Sportplatz. Kein Wunder, dass viele von uns erst mal dort an alle Türen klopfen und die geparkten Fahrzeuge untersuchen. Einige kommen auch auf anderen, improvisierten Routen nach Leinach und rufen dann mit dem Handy bei Didi an. „Didi, wir stehen bei der Volksbank…..“  Der lustigste Anruf des Tages erreicht Didi gegen 23 Uhr. „Wo seid ihr jetzt?“ will er wissen, und die nicht so ganz präzise Antwort lautet: „In einem Wohngebiet.“  Didis Handy läuft heute heiß. Am nächsten Morgen erzählt er, dass er während es UTHAM insgesamt etwa 250 Telefonate mit Läufern und Helfern führte.
Ich habe Glück, denn ich habe Didis aktuellen Track von gpsies.com auch auf einer Kompass-Wanderkarte eingezeichnet, inklusive der exakten Position der VP. Auf der Karte ist auch der „falsche“ Sportplatz deutlich zu erkennen, so dass ich meine Begleiter leicht überzeugen kann, noch ein paar hundert Meter weiter zu laufen.
Diese VP, in der gut beheizten Umkleide des Sportplatzes, ist mit allem ausgestattet, was man von anderen langen Ultratrails her auch kennt. Da merkt man deutlich, dass Didi solche Veranstaltungen gut kennt und weiß, was hier alles gebraucht wird. Schade, dass es an den anderen VPs aus personellen Gründen kurzfristig nicht ebenso gut lief, aber hier bleiben keine Wünsche offen. Da Didi in der kalten Jahreszeit ebenso Fan von warmen Suppen ist wie ich, gibt es hier natürlich auch welche. Und Cola und Kaffee und Süßes und Salziges…..
Jürgen und Fatima steigen hier aus dem Rennen aus, da sie für die sehr kalte Nacht keine richtig warme Kleidung dabei haben. DiRo, Kai und ich laufen nun zu dritt weiter. Didis Rat, dass wir wegen der Orientierung in der Nacht besser als Gruppe zusammen bleiben sollten, hätten wir ohnehin berücksichtigt. Immer wieder kommt es vor, dass derjenige von uns, der gerade vorne läuft, an einer Abzweigung ein Flatterband übersieht und von den anderen korrigiert wird. Jeder von uns drei würde in dieser Nacht bei einer Solo-Tour zusätzliche Kilometer sammeln. Auch die Diskussionen beim Interpretieren von Karte und GPS sind zu dritt effektiver. Obwohl ich in diesem Punkt am meisten Erfahrung habe und mit meiner Einschätzung fast immer richtig liege, wären mir heute an zwei, drei Stellen auch Irrtümer unterlaufen, die von Kai und DiRo korrigiert werden.
Ich fühle mich immer noch überraschend gut, trotz der drei fast lauffreien Wochen im Februar. Damals war ich so sehr erkältet, dass ich sogar kurzfristig meinen dritten Start bei der Brocken-Challenge absagen musste, was mich sehr enttäuschte, denn die BC ist zwar nicht der größte Lauf in meinem diesjährigen Kalender, aber emotional der wichtigste. Doch jetzt geht es mir wieder gut, und ich freue mich, hier in der Nacht bei diesem Orientierungs-Abenteuer laufen zu dürfen.
Nach der VP kommt ein längerer Streckenabschnitt, den man vom Untergrund her leicht laufen kann. Die Lichtstimmung in der Dämmerung gefällt mir mal wieder ausgesprochen gut. Jetzt bin ich froh, dass ich auch nach Sonnenuntergang noch laufen darf.  
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Als wir vor uns die Warnlichter an großen Windrädern sehen jubeln wir: "Schau mal, da hat Georg wirklich tolle Leuchtmarkierungen angebracht!" 
Utham UltraTrailHammer 2013
Bald wird es dann Zeit, die Stirnlampen aus dem Rucksack zu holen. Schließlich ist der Akku von DiRos GPS-Gerät leer. Nun wäre er ohne uns orientierungslos im Gelände unterwegs. 
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Utham UltraTrailHammer 2013
Nach viel Auf und Ab und einigen Diskussionen über die einzuschlagenden Richtungen kommen wir auf eine Anhöhe, auf der es herrlich nach frischen Brötchen duftet. Das ist unfair, denn so etwas weckt Hunger! Vor uns ragt eine hässliche Brotfabrik auf.
Dann folgt das nächste Suchspiel. Georg sicherte hier die Strecke heute Abend extra noch mal mit Leuchtmarkierungen, doch wir finden keine und laufen mal wieder nur anhand Karte und GPS durch den Wald. Schließlich schlage ich vor, dass wir einem geradeaus abwärts führenden Radweg folgen, der uns unten wieder auf die richtige Strecke bringen sollte. Im Prinzip hätte diese Idee funktionieren können, doch in einem Vorort von Würzburg halten wir uns zu weit rechts. Nun ist es mit vernünftiger Orientierung vorbei. Zwei sicher durch die Müdigkeit bedingte Fehlinterpretationen der Karte führen uns schließlich auf der falschen Seite der Festung vorbei zum Ziel. Egal, auch unsere GPS-Geräte zeigen 66 bzw. 67 km, also haben wir auch mit dem improvisierten Finale unser „Soll“ erfüllt. 12:16 Stunden, viel mehr als ich es zuvor erwartet hätte, aber auch aufgrund von Schnee und Schlamm viel anstrengendere Bodenverhältnisse, und alleine die Orientierung mit GPS und Karte hat 30 bis 60 Minuten gekostet.
Nun wird in der Herberge am späten Abend beim Pizzaessen und morgens beim Abschied noch viel gelacht. Fast allen hat es trotz (oder sogar wegen) aller Improvisation sehr viel Spaß gemacht, und schon jetzt sagen viele von uns, dass sie gerne nächstes Mal wieder dabei sein wollen. 
Utham UltraTrailHammer 2013
 Didi kündigt an, dass der UTHAM 2014 wenige Wochen später und dadurch außerhalb der Schnee- und Erkältungszeit liegen soll und wir dann wirklich überwiegend nach GPS und guten Karten laufen werden. Außerdem laufen wir dann die Strecke zur Abwechslung in entgegengesetzter Richtung. Dann können die 66 km Läufer auch die laut Didi schönsten Streckenabschnitte laufen. Hoffen wir, dass es dann mit der Halle und den eingeplanten Helfern klappt! Ich würde gerne wieder kommen.

Und hier ist mein knapp fünfminütiger Film mit vielen zusätzlichen Impressionen
Film ==>

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