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Gondo Event am 06./07.08.2011 - 2 Marathons an 2 aufeinanderfolgenden Tagen in den Walliser Bergen - Ein Bildbericht von Thomas Keller

Teil 2

Autor:  Thomas Keller

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Gondo Event 2011
Bachquerung der Saltina beim Gondo Event 2011

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Erst mal kommen wir zum ersten Highlight der Strecke: wir laufen durch die Gondoschlucht und kommen an eine Wehranlage aus dem ersten Weltkrieg. Es geht über diverse Stahlrampen und Treppen und schließlich durch einen 300 Meter langen Stollen, hinter dem die erste Verpflegungsstation aufgebaut ist.

Bis hierher waren es 5 km und 360 Hm. Nach einer kurzen Rast geht es weiter durch die wild romantische Gondoschlucht über, unter und neben der Passstraße.

Über eine Wiese kommen wir dann auf die Straße, die nach Simplon-Dorf führt, wo die nächste Versorgungsstelle auf uns wartet.

Angela habe ich schon hinter mir gelassen, da ich doch deutlich schneller bin als sie. An der Versorgungsstelle warte ich noch eine Weile, aber nachdem sie nicht auftaucht, laufe ich alleine weiter. Es geht wunderschön weiter über Wiesen und Feldwege, immer weiter bergauf. Bei jedem kleinen Bauernhof stehen Menschen, die uns anfeuern. Wir laufen am Alten Spittel und Hospiz vorbei und kommen kurz vor der Passhöhe des Simplonpasses an die nächste Versorgungsstelle, die gleichzeitig die Abzweigung zur Zusatzschleife über den Bistinenpass bildet.

Ca. 17 km und 1160 Hm liegen schon hinter uns. Hier ist ein Zeitlimit von 4 Stunden einzuhalten, was ich mit 2:32 locker schaffe. Es ist sehr neblig und kühl geworden, weiter unten im Tal regnet es bereits. Doch bei uns ist es noch trocken, wenn man von der Feuchtigkeit absieht, die der Nebel mit sich bringt. Mir geht’s noch sehr gut. Ich nehme meine übliche Verpflegung zu mir: Orangen, Cola, Wasser, ein Gel. Und weiter geht’s auf den Bistinenpass hoch. Ich laufe teilweise ganz alleine und denke mir: der Nebel, der Berg und ich. Einfach klasse! Klasse und teilweise abenteuerlich ist auch die Streckenführung.  

Gondo Event 2011
Gondo Event 2011
Gondo Event 2011
Gondo Event 2011
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Als der Streckenverlauf mit einer Sperrung des weiteren Wanderweges auf einem nicht zu erkennenden Weg neben einem kleinen Wasserlauf weiter führt, habe ich das einzige Mal am heutigen Tag Angst, mich zu verlaufen.

Aber es geht alles gut, ich sehe die aufgestellten Fähnchen immer rechtzeitig (es gibt ja keine Bäume oder Sträucher mehr, an denen man die Flatterbänder anbringen könnte). Nach weiteren 1:15 Stunden komme ich auf dem Bistinenpass bei dickem Nebel an, wo 3 bemitleidenswerte Schweizerinnen eine Versorgungsstelle aufgebaut haben. Trotz eisiger Kälte sind sie sehr gut aufgelegt und sprechen mir Mut zu. Ich verweile nur kurz, denn es ist wirklich saukalt. Beim Abwärtslaufen kommt noch ein eisiger Wind dazu, sodass ich mich doch dazu entschließe, die Jacke anzuziehen. Das war aber doch ein Fehler, denn schon kurze Zeit später reißt der Nebel auf, die Sonne kommt zum Vorschein und es wird schlagartig sehr warm. Also Jacke wieder aus und im Rucksack verstaut. Dabei reißt meine Startnummer am Nummernband aus, sodass ich das auch erst mal noch reparieren muss. Mittlerweile überholen mich einige Läufer, die ich bergauf hinter mir gelassen habe. Aber egal, ich kann bergab einfach nicht so schnell laufen, denn ich muss auf meinen Rücken Acht geben.

Es geht steil bergab. Auf den nächsten 16 km werden wir an die 1500 Hm verlieren. Der Weg ist phantastisch, schmiegt sich an einer steilen Schlucht und bietet immer wieder mal tolle Ausblicke. Auch Brig ist jetzt ab und an mal zu sehen. Wie befürchtet müssen immer wieder giftige Gegenanstiege bewältigt werden. Wir müssen ja noch die 2000 Hm zusammen bringen und meine Uhr zeigt erst 1700 Hm an. Es wird also doch nicht „nur noch bergab“ gehen.

Schließlich erreichen wir nach einigen extrem steilen Waldpassagen den absoluten Höhepunkt des heutigen Tages: die Querung der Saltina. Die Saltina ist ein kleiner Fluss, der bei der ersten Austragung des Gondo Events im Jahr 2001 so stark angeschwollen war, dass er die Brücke weggerissen hatte. Die Läufer mussten damals also durch den Fluss waten. Und das hat Brigitte als „Zuckerl“ beibehalten. Wir lassen also die neue Brücke links liegen, laufen runter zum Fluss, wo die Feuerwehr zwei Seile zur sicheren Durchquerung gespannt hat.

Das Wasser geht bis zu den Knien und ist eine sehr willkommene Abkühlung, denn mittlerweile ist es sehr sonnig und warm geworden. Auf der anderen Seite vom Simplonpass regnet es heute den ganzen Nachmittag. Der Feuerwehrmann am anderen Ufer sagt zu mir: tipp topp, ich befestige wieder meinen Laufsensor am Schuh, bei dem mittlerweile der Schnürsenkel gerissen ist und ich schon seit 5 km mit einem recht schwammigen Gefühl laufen muss. Die Flussquerung war zwar erfrischend, aber dafür sind die Schuhe jetzt doppelt so schwer. Nach der letzten Versorgungsstelle – wir sind bei Kilometer 40 – geht es ein paar hundert Meter schön schattig und eben dahin, als die Markierung plötzlich nach rechts zeigt. Das darf doch nicht wahr sein! Es geht fast senkrecht auf einer rutschigen Moräne nach oben (das ist der „kleine Zacken“ im Höhenprofil). Tja, die letzten 120 Höhenmeter wollen noch erarbeitet werden. Viele Läufer (unter anderen Wolfgang, den ich hier wieder treffe) stehen auf halber Strecke konsterniert da und können es nicht glauben. Ich auch nicht, aber ich gehe weiter, komme schließlich auf die Straße und jogge trotz leichter Steigung die letzten 1500 Meter ins Ziel, das ich nach 6:25:50 erreiche. Das war ein hartes Stück Arbeit.

Kerstin wartet schon auf mich. Auch sie ist erstaunt, wie schön das Wetter hier ist. Sie ist mit Lidia und Manfred auf der anderen Seite durch die Gondoschlucht gewandert und es hat die ganze Zeit geregnet. 
Gondo Event 2011
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Ich hole mir erst mal meinen Rucksack und Schlafsack und suche mir ein schönes Plätzchen im Luftschutzbunker. Die Ausstattung ist erstklassig: großer Waschraum, warme Duschen und mehrere Räume mit Etagenbetten. Sogar Kissen gibt es! Viele Läufer haben sich die Matratze geholt und werden in den Gängen und Räumen der Schule über dem Bunker schlafen. Dadurch sind die Etagenbetten nur etwa zur Hälfte belegt.

Nach einer warmen Dusche und trockenen Klamotten fühl ich mich schon mal ziemlich gut. Ich lungere im Zielbereich in der Sonne rum und wir begrüßen die Läufer, die nach und nach eintrudeln. Schließlich kommt auch Angela zusammen mit ihrem Begleiter Peter nach 7:58:26 ins Ziel. Das war knapp: Zielschluss ist heute eigentlich nach 8 Stunden – aber so genau wird das nicht genommen.

Nach einem Gläschen Rotwein und einem kleinen Imbiss geht’s auch Angela wieder gut. Sie verschwindet erst mal in ihr Hotel (ist 200 Meter entfernt) zum Duschen und wir treffen uns dann alle später zum Abendessen (oder Nachtessen, wie die Schweizer sagen) in der Turnhalle der Schule wieder.

Ich fühl mich ganz gut, krabbel aber trotzdem bereits um 20:00 Uhr in meinen Schlafsack, denn morgen ist ja bereits um 7:00 Uhr der Start zum zweiten Lauf. Kurz vor neun Uhr wird dann auch schon das Licht ausgemacht, die letzten Gespräche verstummen und ich verbringe eine sehr ruhige Nacht. Falls jemand geschnarcht hat, habe ich es jedenfalls nicht gehört. 
Gondo Event 2011
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