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Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014: 120 km vom tiefsten Punkt Unterfrankens zum fast höchsten Punkt Unterfrankens - Bericht von Thomas Schmidtkonz

Orientierungsultralauf und Abenteuerlauf vom 02.08 - 03.08.2014 von Kahl am Main zum Kreuzberg in der Rhön - 120 km und knapp 3000 Höhenmeter

Teil 1

Bericht Teil 1 - Bericht Teil 2 - Bericht Teil 3Film  - Infos zum Lauf - Weitere Laufberichte - Über den Autor

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Alex beim Unterfränkischer Orientierungsultralauf 2014

Orientierungsultralauf und Abenteuerlauf vom 02.08 - 03.08.2014 von Kahl am Main zum Kreuzberg in der Rhön

Einleitung

Etwa 120 km Laufstrecke auf einem hügeligen und trailigen Kurs mit etwa 3000 Höhenmetern sind an sich schon eine Herausforderung. Wenn aber dann Verpflegungsstellen fehlen und man sich auch noch die Laufstrecke zwischen Start und Ziel selbst suchen muss, dann ist es schon ein Laufabenteuer für Laufindividualisten.
So fanden sich für den 3. Bayerischen Bezirksorientierungslauf diesmal auch nur zwei Teilnehmer, nämlich Alex Morschhäuser und meine Wenigkeit. Da wir nur zu zweit sind, wollen wir keinen Wettkampf gegeneinander veranstalten, sondern gemeinsam die lange und harte Abenteuerstrecke unter die Hufe nehmen.
Da ich schon im Vorfeld etwas ahnte, was uns erwartet zitterten mir die Knie. Hätte ich schon im Vorfeld genau gewusst, welche Strapazen wir erleiden werden, hätten sie wohl sogar geschlottert!

Der Start und die höchsten Berge Unterfrankens

Alex und ich starten am verschlafenen Bahnhof von Kahl am Main. Kahl am am Main ist ein kleiner Ort, direkt an der Grenze zu Hessen gelegen. Wäre in Kahl am Mainufer an der Hessischen Grenze nicht auch der tiefste Punkt Bayerns mit 102 m über dem Meeresspiegel, wären  wir wohl nie nach Kahl gekommen. Keiner von uns hätte sich für diesen Ort interessiert.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Alex und ich am Bahnhof von Kahl am Main

Ich bin nun schon zum zweiten Mal hier, da ich auch in mehreren Etappen vom tiefsten Punkt Bayerns zum höchsten Punkt Bayerns laufen will und ich dort bei meinem 7-Tageslauf im Juni von hier zum Kochertal gestartet war. Heute steuern wir aber den fast höchsten Berg Unterfrankens an, weil hier in Kahl zugleich der tiefste Punkt Unterfrankens ist. Leider können wir nicht auf den höchsten Berg Unterfrankens laufen, weil die Dammersfeldkuppe seit der Nazizeit in einem militärischen Sperrgebiet liegt. Wir müssen daher auf den zweithöchsten Berg, nämlich Frankens heiligen Berg, dem Kreuzberg ausweichen. Da er offiziell nur 10 cm niedriger als die Dammerfeldkuppe ist, dazu ein wunderschöner, die umgebende Landschaft dominierender Berg und im Ziel beim Kloster Kreuzberg leckeres Klosterbier aus Steinkrügen lockt, ist er sicher ein würdiger Ersatz für die Dammerfeldkuppe.

Hexen

Wir starten frohen Mutes kurz nach 11:00 Uhr. Die Sonne hat sich hinter Dunstschicht versteckt. Dennoch herrscht schon jetzt eine drückende Schwüle. Für heute Abend und Nacht hat der Wetterbericht schwere Gewitter angekündigt. Hoffentlich wird dieser Kelch an uns vorüber gehen! Ich versuche mich in Hexenkünste und schicke Anti-Gewitter-Hexensprüche gegen den Himmel. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert hätte man mich deswegen hier sicher als Hexenmeister verbrannt, wie eine Gedenktafel an der 1970 durch einen Blitzschlag vernichteten Eiche beweist.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

An der Hexeneiche

Hier fielen an Ort und Stelle 69 Frauen und 21 Männer Hexenverbrennungen zum Opfer. Mainfranken war damals sicher eine Hochburg der Hexenverfolgungen, zumal wenn man bedenkt, dass selbst heute in Kahl gerade mal gut 7000 Einwohner leben. Im 17. Jahrhundert waren das sicher keine 1000. So mancher Kahler Bürger des 17. Jahrhundert hatte also gute Chancen auf dem Scheiterhaufen zu enden! Frauen waren da natürlich ganz besonders gefährdet.

Der tiefste Punkt Bayerns

Wir lassen die 1971 neu angepflanzte Hexeneiche hinter uns. Möge sie Zeuge von weniger Leid als die alte werden!
Nun biegen wir links von der Straße auf einen schönen schmalen Singletrail im Schatten von Laubbäumen ab. Links von uns liegt,  leider großteils eingezäunt, ein schöner See. Dabei genießen wir den kühlenden Schatten. Schon bald dahinter erreichen wir das Mainufer. Da wir gerade etwas in Hessen sind, müssen wir noch ein kleines Stück stromaufwärts laufen, bis wir die Grenze zu Bayern und damit in gerade mal 102 m Höhe den tiefsten Punkt Bayerns erreichen. Will man in Bayern noch tiefer hinunter, muss man entweder unter Wasser abtauchen oder unterirdische Regionen aufsuchen.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Alex am tiefsten Punkt Bayerns

Wir würdigen diesen feierlichen Augenblick mit einer kleinen Fotosession und nehmen außerdem eine Zwischenzeit, weil uns am Ende natürlich unsere Laufzeit zwischen tiefsten und höchsten Punkt interessiert.

Die Kahl entlang

Kurz dahinter erreichen wir das Mündungsgebiet der Kahl in den Main. Bis hierher bin ich schon im Juni gelaufen, als ich von hier zum Kocher lief. Wir werden aber heute im weiteren Verlauf erst einmal der Kahl folgen, wo am Ufer ein schöner Wanderweg entlang führt.
Zu unserer Freude entdecken wir hier viele reife Brombeeren. Dieses Jahr ist ein wahres Brombeerjahr. Je nach Reifegrat schmecken sie relativ sauer oder zuckersüß. Zudem sind sie ideale Durstlöscher. Sie ergänzen also so unsere Wasservorräte und Essensvorräte, zumal wir in der schwülheißen Luft heute viel trinken müssen.

Ultraschlappschritt

Die Kahl gemütlich flussaufwärts laufend, kommen wir am Zentrum Kahls vorbei, das ein mächtiger Wasserturm prägt. Aber schon bald verlassen wir das Siedlungsgebiet wieder. Wir laufen weiterhin auf flachen Wegen, immer an der idyllischen Kahl weiter. Die flache Landschaft erinnert an eine Parklandschaft. Auf weitläufigen Wiesen verteilen sich einige Laubbäume. Neben uns fließt die Kahl. In der Ferne erheben sich schon die ersten Berge des Spessarts. Er wird uns später noch lange Zeit begleiten.
Noch ist das Laufen trotz des warmen Wetters so einfach, zumal wir sehr langsam unterwegs sind. Während Alex in einem strammen Schritt neben mir her marschiert, laufe ich in meinem langsamen "Ultraschlappschritt", den ich auf langen Läufen lieben gelernt habe. Das strengt mich so so gut wie gar nicht an. Ich kann so sehr viele Stunden damit durchhalten, also auch Läufe, die über 24 Stunden dauern. Ein weiterer Vorteil ist dabei, ich kann damit problemlos schwerere Rucksäcke transportieren, ohne dass dabei dauernd was wackelt. Der Nachteil ist, ich bewege mich dabei nur mit etwa 6 - 7 km/h vorwärts. Sicher ist dieser Laufstil für neue Rekordläufe nicht empfehlenswert und auch nicht jedermanns Sache. Aber mir gefällt das so. Ich hoffe dabei ständig, dass Alex mit diesem langsamen Tempo zurecht kommt, zumal er die meiste Zeit marschiert, er diesen Laufstil also nicht gewohnt ist. Auch sein Billigrucksack ist nicht optimal. Wenn wir dann doch mal etwas schneller laufen, wackelt dieser ständig hin und her. Aber auch mein mit etwa 6 kg Gepäck vollgestopfter Laufrucksack sitzt bei schnelleren Laufeinheiten nicht richtig ruhig. So laufen wir meist nur bei Abwärtspassagen etwas schneller.

Sonnenschutz

Mittlerweile kommt die Sonne heraus. Sie sticht regelrecht herunter. Ein klares Zeichen für ein Wetter mit Gewitterneigung. Da bei solchen Läufen hauptsächlich der Nacken unangenehm der Sonne ausgesetzt ist und damit dort ein Sonnenbrand vorprogrammiert ist, habe ich mir im Vorfeld ein weißes Kopftuch besorgt. Ich habe es unter meine Kappe gesteckt. So ist jetzt nicht nur der Kopf vor Sonnenstrahlen geschützt, sondern auch der Hals.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Mein Sonnenschutz

Als wir eine passende Uferstelle entdecken, wo ich ans Wasser der Kahl ran komme, tauche ich Kappe und Tuch im Wasser ein. Diese Nässe kühlt und macht das Laufen trotz der Schwüle angenehm.

Idylle

An einer der idyllischen Flussschleifen der Kahl möchten wir gerne verweilen. Vor uns das flache Land des Flusstals und dahinter schon die Berge des Spessarts. Das Laub der Uferbäume spiegelt sich im ruhig dahin fließenden Flusswassers zusammen mit dem blaugrauen Himmel. Eine Landschaftsidylle, die einen alten Meister sicher zu einem Gemälde angeregt hätte. Wir zücken dagegen unsere Digitalkamera und im Bruchteil einer Sekunde ist diese Kulisse auf virtueller Leinwand gebannt. So ändern sich die Zeiten!

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Idylle an der Kahl

Wir laufen nun mal wieder an einem See an. Es ist der Meerhofsee. Gerne möchten wir da rein springen. Nur das geht nicht, weil er komplett eingezäunt ist.

Alzenau

Gleich dahinter erreichen wir Alzenau. Hier verlassen wir das liebliche Tal der Kahl und laufen durch die Ortschaft den ersten Hügel hoch. Rechts von uns entdecken wir die Villa Messmer, die mit ihrem imposanten Turm schon mehr einem Schloss als einer Villa ähnelt. Vom ersten Berg angeregt, imitiert Alex Luis Trenker. "Und dann kam der Nebel. Immer mehr Nebel kam ..."
Belustig erreichen wir dabei das Spessart Gymnasium. Also müssen wir langsam aber sicher in den Spessart reinlaufen!
Es folgen aber keine dichten Laubwälder sondern Obstwiesen, als wir Alzenau bei einem Freibad verlassen, wo wir das fröhliche Kreischen von Kindern hören. Vielleicht sollten wir uns lieber auch mit dazu gesellen und ins kühle Nass springen als uns eine lange Laufnacht im finsteren Spessart um die Ohren zu schlagen?

Obstwiesen

Na ja, die idyllischen Obstwiesen, die hier beginnen entschädigen erst einmal. Die Äpfel sind zwar noch nicht reif, aber dafür gibt es allerlei Brombeerhecken, die hier in der warmen Sommersonne ausreiften und daher zuckersüß sind. Die offene und mediterran anmutende Landschaft auf einem Vorhügel des Spessarts öffnet außerdem einen wunderschönen Ausblick auf das umliegende Land und die alles einrahmenden Berge, Über einen dieser Waldberge werden wir dann sicherlich später auch in den eigentlichen Spessart abtauchen.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Hier laufen an Obstwiesen hinter Alzenau vorbei

Ein Marienbild, eingerahmt von zwei Blumenstöcken und Kerzen dazu, erinnert uns daran, das wir durch katholisch dominiertes Land laufen. Marterln, Kreuze, Marienfiguren und Heiligenfiguren geben einer ohnehin schon lieblichen Landschaft noch einmal so einen gewissen Touch, der sich von der Nüchternheit evangelischer Siedlungsgebiete so angenehm hervorhebt. Das fällt auch Menschen auf, die wie ich eher nicht religiös, sondern eher Agnostiker oder gar Atheisten sind.

Erste Rast

Vor Michelbach und etwa 13 km Laufstrecke liegt an einem Sportplatz ein Restaurant. Weil unsere Wasservorräte schon etwas zur Neige gehen und wir noch kein Mittagessen gegessen haben, wollen wir hier einkehren. Ich bestelle mir zwei Bratwürste mit Kraut, während Alex läufergerechter sich ein Spiegelei mit Salat bestellt. Alex ernährt sich mit wenig Kohlehydraten nach den Ernährungsempfehlungen von Dr. Strunz und hat so schon viele Kilos abgenommen. Wenn ich meinen dicken Bauch so betrachte, muss ich wohl meine Ernährung endlich auch einmal umstellen, also weitgehend auf Kohlehydrate verzichten. Aber sicher werde ich damit heute nicht beginnen, zumal ich natürlich heute auch eine Hungerast vermeiden möchte.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Bratwurst und Salat bei der ersten Rast

Mein Würste sind keine Delikatesse, in Mittelfranken südlich von Nürnberg werden bessere Bratwürste gebraten, aber dennoch schmecken sie mir zusammen mit dem Kraut. Die Bratwürste geben Kraft und Kalorien, weil sie ja ziemlich fett sind und das Sauerkraut sorgt für den späteren Raketenantrieb.
Zu den Würsten trinke ich 0,7 Liter Mineralwasser und 0,5 Liter Cola. Bei meinem Durst zischt das alles ziemlich schnell rein.

Homöopathie

Natürlich füllen wir unsere Wasservorräte wieder auf, Bei der heutigen warmen Witterung führe ich dazu 1,5 Liter Wasser und 1 Liter Mischung aus Red Bull und Wasser mit mir, wobei ich beim Red Bull Mixgetränk immer wieder Wasser nachfülle, bis zum Schluss das Red Bull nur noch in homöopathischen Mengen vorhanden ist. Aber Homöopathie ist ja wirklich so eine Art Wundermedizin und mit Red Bull funktioniert das erstaunlicherweise auch!

Heiliger Weinberg

Wir laufen nun einen schattenlosen Radweg in Richtung Michelbach. Wie gut, dass sich die Sonne verzogen hat, sonst wäre es hier sicher auf dem Asphalt in der prallen Sonne gnadenlos heiß. Erinnerungen an meinem ersten Bezirksorientierungslauf werden wach, wo wir bei teilweise 35 Grad im Schatten ungemein litten, zumal oft gar kein Schatten vorhanden war.
In Michelbach lächelt uns an einer unscheinbaren Hausfassade in einem extra Glashäuschen eine Madonna mit Marienkind aus dem Jahr 1400 entgegen, wie eine Tafel behauptet.
Marias Schutz und Heil haben wir auch nötig, da sich hinter uns ein steiler Weinberg erhebt und dahinter drohen bereits die finsteren Wälder des Spessarts.
Das ganze hier ist wahrlich eine heilige Gegend, denn selbst der Weinberg trägt hier den Namen Apostelgarten. Auch wenn sich hier wohl nie einer der 12 Apostel verirrt hat, hätte es ihnen hier sicher auch gut gefallen. Der denkmalgeschützte Weingarten ist nicht nur von Rebstöcken gesäumt sondern auch ein wunderschöner Rosenstock mit gelben und wohlriechenden Blüten säumt hier den Weg zum Berg hoch.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Gelbe Rosen am Apostelgarten über Michelbach

Als wir schließlich oben den Waldrand erreichen, genießen wir noch einmal den wunderbaren Ausblick auf das schon tief unter uns liegende Michelbach und das Mainland in der Ferne, das wir nun endgültig hinter uns lassen. Mit den riesigen Wäldern und den Bergen Spessarts wird ab nun unser Lauf einen ganz anderen Charakter bekommen.

Der erste Wald bis Geiselbach

Die nächsten etwa 10 Kilometer Laufstrecke, nur im Wald, liefern einen ersten Vorgeschmack auf die große Ausdehnung der Wälder im Spessart. Auf hügeligem Terrain wechseln sich dabei Fahrwege und Wanderwege ab, so dass keine Langweile aufkommt. Dazwischen entdecken wir auch hier immer wieder Brombeerhecken, wo wir unseren Hunger und Durst stillen können.

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Im ersten Wald

Auch als wir mittlerweile die 20 km Marke überschreiten, fühlen wir uns noch immer super. Wir freuen uns schon über die erbrachte Leistung und denken lieber nicht über die ja noch etwa 100 km lange Laufstrecke vor uns nach, zumal diese Kilometer weit anspruchsvoller als die ersten doch eher flachen Kilometer sein werden.

An einer Stelle plätschert ein Bächlein. Ich koste das Wasser. Es scheint trinkbar zu sein. Na ja, jedes Wasser ist trinkbar. Manches halt nur einmal. Ich tauche meine Kappe ins Wasser ein und wirble dabei Schlamm auf. Die Kappe ist nun nicht mehr hell, sondern schlammig braun. Alex amüsiert sich darüber. Na ja, muss ich halt mit schmutziger Kappe weiter laufen!

Geiselbach

Schließlich führt uns ein holpriger Singeltrail steil nach Geiselbach hinunter. In Geiselbach sind wie in so vielen Dörfern auf dem Land die Gehsteige hoch geklappt und die touristischen Attraktionen halten sich hier eher in Grenzen. Dazu lädt die brütenden Nachmittagshitze nicht zum weiteren Verweilen ein. Aber immerhin hat Geiselbach eine kleine Kuriosität parat. "Hochseicher" nennt man hier in der Gegend Angeber, die beim Urinieren einen besonders hohen Strahl von sich geben. Da die Geiselbacher schon immer etwas Besonderes im Kahlgrund sein wollten, gaben die "lieben" Nachbarorte Geiselbach den Ortsnecknamen "Gaselmischer Hochseicher". :-) Diese Nachbarorte sind aber auch eine Geißel!

Schnaufend erklimmen wir die nächste Höhe. Ein Verkehrsspiegel animiert mich dazu, mein Spiegelbild zu fotografieren. Die Spiegelbrechung retuschiert dabei fast perfekt meinen Bauch weg. Das freut mich. So einen Spiegel muss ich daheim auch anbringen!

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Dieser Spiegel retuschiert meinen Bauch weg!

Alex, so wie ich auch  ein fanatischer Lauffotograf, fotografiert und filmt mich andauernd. Das nächste mal muss ich deswegen wohl ein Korsett tragen oder vielleicht sollte ich doch übermorgen mit einer Low Carb oder Steinzeit Diät starten oder einfach noch mehr laufen?

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Zwei Pferde dösen vor sich hin

Zwei Pferdchen auf einer Weide, also zwei andere Lauftiere,  machen es heute wohl richtig. Unter dem Schatten eines Baumes dösen sie vor sich hin. Nur wir Herren der Schöpfung laufen, laufen und laufen.

Der erste Kreuzberg  und der Zauberwald

Wir tauchen nun in den zweiten großen Wald ab. Es ist der Geiselbacher Forst. Wir laufen nun auf einem Kreuzweg einen Berg hoch, wie die einzelnen Kreuzstationen bezeugen. Sollten wir schon am Kreuzberg sein? Das wäre ja zu schön! Aber wo ist nur das Kloster mit dem  Klosterbier? Hier ist doch nichts als nur Wald zu sehen!

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Am Kreuzweg

Schließlich biegt der Kreuzweg zu meiner Enttäuschung nach rechts ab, während wir gerade aus weiterlaufen. Bis zu unserem Kreuzberg sind es immer noch deutlich über 90 km! Der Traum von einem frisch in einem Steinkrug gezapften Klosterbier rückt in weite Ferne!

Schöne Waldpfade wechseln sich nun immer wieder mit Fahrwegen ab. Dabei geht es immer wieder bergauf und bergab. Wir sammeln also allmählich ganz schön viele Höhenmeter ein.
An einer steilen Stelle, die vom Fahrweg abgeht, habe ich meine geplante Route eingezeichnet. Nur geht hier kein Weg runter. Trotzdem nehme ich diese Abkürzung während Alex den Umweg über den Fahrweg nimmt und dann trotzdem schneller ist als ich, aber auch weil ich natürlich diesen Abstieg fotografieren und filmen muss. So eine Heldentat muss dokumentiert werden!

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Hier laufe ich den direkten Weg runter!

Kurz dahinter laufen wir an einer riesigen und dicken Kiefer vorbei, die wohl die letzten 100 Jahre bei Baumfällarbeiten verschont blieb. Ja, wenn der Mensch die Natur in Ruhe lässt, entwickelt sie Erstaunliches!
Nach Brombeeren säumen zur Abwechslung mal Tollkirschen den Wegrand. Da Alex diese giftigen Früchte noch nicht kennt, zeige ich sie ihm. Belladonna wie sie auch genannt wird, war ja früher bei eitlen Damen beliebt, da der atropinhaltige Saft eine pupillenvergrößernde Wirkung besitzt. Nur sollten schönheitsbewusste Damen nicht zuviel davon essen, weil bei Erwachsenen oft schon 10 bis 12 Beeren tödlich  sind. Bei Kindern reichen sogar drei oder vier Beeren. Tollkirschen werden aber auch als Heilpflanzen verwendet. Früher galten sie außerdem als Zauberpflanzen, weil Hexen früher aus ihr Salben gewannen. Wenn sie sich diese einrieben, glaubten sie fliegen oder sich in Tiere verwandeln zu können.  Da sage ich nur: Willkommen im Zauberwald!

Unterfränkischer Orientierungsultralauf vom 02.08 - 03.08.2014

Giftige Tollkirschen

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