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 Jeder Tag in der Mitte von 
Kappadokien, dort zwischen Göreme und Uchisar, ist so wunderschön, dass es Dir 
schwerfällt, tief einzuatmen, der Zauber der Landschaft dort nimmt Dich 
gefangen, nimmt Dir den Atem und da stehst Du, unfähig weiterzulaufen, staunend, 
mit offenem Mund, vor den riesigen Tuffsteingebilden und Du weißt, dass 
Kappadokien ein heiliger Ort sein muss.Und in diesem Areal findet dann der letzte Lauftag des "Runfire Cappadocia" 
statt.
 Am ersten Tag hast Du schon manches gesehen, aber für mich war der Abschlusstag 
dieser Laufserie das Aufregendste, was ich jemals in meinem Läuferleben belaufen 
durfte.
 
 
 
 Der letzte Tag des „Runfire 
Cappadocia Ultra Marathon“ hat mich buchstäblich süchtig gemacht nach diesem 
Lauf, nach der heißen Sonne, nach den skurrilen, meist ausgehöhlten, spitzen 
Bergen und nach den Ansichten, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert haben.
 Ich hatte mich entschlossen, am letzten Tag der Laufserie mit den "6G" 
Läufern mitzulaufen. Der "6G" Bewerb ist eine Parallelveranstaltung, bei 
der die Läufer etwa die halben Tagesetappen mitlaufen. Mal werden die Läufer zum 
späteren Start geshuttelt, mal starten sie mit den Ultras, enden aber dafür 
früher und werden danach immer ins Camp gefahren.
 Es ist eine wirklich gute Alternative, der "6G" Bewerb, schon deshalb, 
weil Du nicht Dein gesamtes Gepäck tragen musst, weil Du von "Elai Catering" 
lecker verköstigt wirst und weil Du viel mehr mit den anderen Camp-Bewohnern zu 
tun hast als das die Ultras haben können. Zudem ist die Teilnehmerzahl erheblich 
größer und der Spaßfaktor um eine Dreierpotenz höher.
 Wer also einen Anspruch auf "hart und extrem herausfordernd" hat, der soll den 
Ultra wählen, wer aber laufen will, dass es Spaß macht, Freude und Freunde pur 
erleben will, dem sei der "6G" empfohlen.
 
 
 
 
 
   
 
 
 An jenem letzten Lauftag lief ich 
also mit den "6G" Läufern, zu Beginn mit einem englischen Journalisten 
und am Ende mit der drittplazierten Frau, mit Gözde. Ich habe leider irgendwann 
aufgehört, die vielen natürlichen Tunnel durch die Tuffsteinberge zu zählen, 
durch die wir liefen, sicher aber ist, dass beide Täler, durch die der Trail 
hauptsächlich führte, nach Göreme und von Göreme dann nach Uchisar, stark 
gewunden waren, zahllose dieser Tunnels und noch viel mehr herrliche Aussichten 
boten.Ich war froh, dass ich nicht auf Zeit zu laufen gedachte, so konnte ich viele 
Fotos machen und die Erinnerungen, gepaart mit diesen Fotos, werden mich immer 
begleiten, solange ich lebe.
 Es ging über Treppen und Leitern, 
über in den Tuffstein gehauene Stufen, es ging steil rauf und steil runter, 
meist jedoch nur kurz und knackig. Rauf, runter, rüber, raus, gewissermaßen. Und da war auch mal ein langes Seil, das uns beim Aufstieg auf ein Plateau 
geholfen hat und immer wieder war da der Blick über diese zauberhafte Kulisse.
 Bilder sprechen für sich, sagt man, deshalb zeigt dieser Bericht davon deutlich 
mehr als das meine anderen Berichte tun.
 
 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
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